Bereits lange vor dem Anpfiff des Gemeindederbys wusste jeder Hetzdorfer Akteur, dass diese Partie ohne Trainer Noack stattfinden musste, da dieser ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Dieser Schock wurde jedoch nicht zum Nachteil, da in der Mannschaftsbesprechung das klare Ziel formuliert wurde, eine positive Nachricht ans Krankenbett melden zu können.

Ohne die eigentlichen Offensiv-Stammkräfte Hetke, Laugwitz und Schönberg auflaufend, übernahmen die Gäste von Beginn an das Kommando und versuchten Druck aufzubauen, Schüssen von Schuster, Raupach und Arnhold fehlten jedoch noch die Präzision. In der fünften Minute hatte dabei der Keeper der Platzherren viel Mühe, einen Schuster-Freistoß zur Ecke abzuwehren. Auf der Gegenseite setzen die Conradsdorfer in Minute sieben mit einem guten Freistoß ein erstes Achtungszeichen. Die wieder in ihren neuen Dressen antretenden Gäste konnten in der 14. Minute erstmals jubeln, da Arnhold einen Befreiungsschlag von Heutehaus aufnahm, in den gegnerischen Strafraum lief und das Duell mit dem Schlussmann im zweiten Versuch gewann. Diese Führung war sicherlich verdient, gab aber den Hetzdorfern nicht unbedingt Sicherheit und Souveränität. In der Folgezeit plätscherte die Partie so vor sich hin, die überraschend schwachen Gastgeber konnten nicht und der HSV spielte zum Teil viel zu aufgeregt, ungenau und phasenweise zu egoistisch. Trotzdem boten sich den Akteuren einige Möglichkeiten, die Gastgeber vergaben zwei Kopfballchancen und die HSV-Kicker durch Schützenmeister, Schuster und Arnhold gute Einschuss-Möglichkeiten. Erst in der 40. Minute brachte Raupach sein Team mit einem fulminanten 20 m Schuss ins linke Eck auf die Siegerstraße, nachdem Dehmel klasse auflegte. Bereits zwei Minuten später schaffte Schwabe per Nachschuss die Vorentscheidung, da er einen klasse Pass von Arnhold erst an den Pfosten setzte und im zweiten Versuch das Leder versenkte.
Noch vor dem Pausenpfiff schaffte Raupach mit seinem zweiten Spieltreffer das 0:4, Schuster bereitete dabei den Halbzeitstand mustergültig vor.

Mit diesem klaren Zwischenstand ging es in die Pause. Die Mannen um Kapitän Heber hatten die Partie im Griff, konnten aber nicht spielerisch überzeugen, da Kampf und oftmals übertriebene Zweikampfhärte jeglichen Spielfluss zerstörten. Dazu kam, dass in vielen Situationen der Ball nicht genau gespielt wurde und technische Mängel immer wieder die Angriffsbemühungen ausbremsten.

Mit dem Wiederanpfiff verflachte das Spiel immer mehr, so gab es anfangs kaum noch verheißungsvolle Möglichkeiten. Erst in der 63. Minute hatte Schuster endlich wieder einen Geistesblitz, aber sein tolles Zuspiel verstolperte Arnhold. Zwei Minuten später traf aber Hetzdorfs Kapitän mit einem tollen Flachschuss zum 0:5, Schützenmeister hatte ihn zuvor im Mittelfeld klasse frei gespielt. Nach diesem Treffer zeigten die Schwarzen wieder etwas mehr von ihrem eigentlichen Potential, scheiterten aber am Abseits oder vergaben zum Teil kläglich. In Minute 75 setzte Schuster zum Dribbling an und wurde erst im Strafraum unsanft gebremst. Den klaren Foulelfmeter verwandelte er anschließend sicher zum 0:6. Kurz darauf bemühten sich die Gastgeber verstärkt um den Ehrentreffer, so musste Walter auf der Linie retten und Lehnert einige Male alles riskieren, um seine Bude sauber zu halten. Das letzte Hetzdorfer Tor erzielte Abwehrstratege Schwabe im Duell mit dem dritten!!! eingesetzten Torwart im zweiten Versuch, Schützenmeister leitete diesen Treffer per Flanke von links ein. Den Gastgebern wurde in der 89. Minute doch noch der Ehrentreffer geschenkt, Schwabe wurde im eigenen Strafraum angeschossen, dies als Handspiel gewertet und Conradsdorfs Kapitän nahm dieses Geschenk wohlwollend an und verwandelte gerade so zum 1:7 Endstand.

Ein zweistelliges Ergebnis wäre in dieser Partie möglich gewesen, wenn die Gäste nur ansatzweise spielerisch überzeugt hätten. Eine durchschnittliche Leistung reichte, um den Tabellen-Letzten zu demontieren. Unterm Strich bleibt der erste Auswärtssieg der Saison mit sieben Treffern bei fünf unterschiedlichen Torschützen, obwohl das eigentliche Offensivtrio fehlte!
Viel wichtiger war aber allen Spielern nach der Partie, ihrem Trainer eine positive Ergebnismeldung übermitteln zu können, gute Besserung Franco, bei der nächsten Auswärtsaufgabe bist du hoffentlich wieder dabei!

Team HSV: T. Lehnert – P. Dietel, R. Heutehaus (55. Min. E. Fischer) [G], M. Schwabe, F. Walter – T. Heber – F. Dehmel, C. Schuster [G], L. Schützenmeister – M. Arnhold, P. Raupach (65. Min. F. Kablitz [G])

Tore: 0:1 Arnhold (Heutehaus) [14.], 0:2 Raupach (Dehmel) [40], 0:3 Schwabe (Arnhold) [42.], 0:4 Raupach (Schuster) [44.], 0:5 Heber (Schützenmeister) [65.], 0:6 Schuster (-) [75. – FE], 0:7 Schwabe (Schützenmeister) [86], 1:7 Wiegand [89. FE]

Aufstellung in der Übersicht

Schiedsrichter: Berwanger (Hilbersdorf)
Zuschauer: 50