Der Hetzdorfer SV ist erwartungsgemäß im Halbfinale des Kreispokals gegen den BSC Freiberg II. mit 2:4 ausgeschieden und hat nach der in Burkersdorf die zweite Sensation verpasst.Unter sichtlich ungünstigen Voraussetzungen musste dabei die erste Mannschaft des Hetzdorfer SV beim klaren Favoriten und Tabellenführer der ersten Kreisliga, dem BSC Freiberg II., antreten. Ohne die gänzlich ausfallenden Verletzten L. Schützenmeister, S. Schönberg und E. Fischer sowie mit den zum Teil erheblich angeschlagenen S. Bzyl, T. Heber und C. Schuster – Dank noch mal an die „Sportfreunde“ aus Voigtsdorf – schien von vorn herein eine Überraschung beim BSC auf dem Kunstrasenplatz ausgeschlossen, Schadensbegrenzung, eine ordentliche Leistung und ein achtbares Ergebnis waren eher das Ziel.
Bereits in der sechsten Minute verzeichnete der Gast die erste Möglichkeit der Partie, bei der nach einem S. Bzyl Freistoß T. Heber und F. Dehmel per Kopf knapp verpassten, C. Schusters Nachschuss abgeblockt wurde und A. Laugwitz mit seinem Schuss den Kasten knapp verfehlte. Die mehr als 80 Zuschauer, davon über die Hälfte Anhänger des HSV!!! – Danke! – sahen in der elften Minute den ersten Schussversuch der Schwarz-Gelben, doch R. Schubert hielt sicher. Ganze zwei Minuten später jubelte das Häusler-Team erstmals, nach einer Flanke von rechts stimmte die Zuordnung im Hetzdorfer Strafraum nicht und Routinier R. Creutz konnte relativ ungestört das 1:0 erzielen. Drei Minuten später zeigte der HSV eine gute spielerische Szene, da C. Schuster im Mittelfeld den Ball erkämpfte, weiter zu T. Heber passte und dieser M. Schubert bediente, der aber mit seinem Schuss genauso scheiterte wie Th. Hetke im zweiten Versuch. In der 19. Minute brannte es lichterloh im Hetzdorfer Strafraum, C. Schuster rettete zweimal auf der Linie, bevor der souverän haltende R. Schubert die Situationen klären konnte. Erneut R. Creutz erzielte allerdings nur Sekunden später das 2:0, wieder war es die fehlende Zuordnung, die diesen Treffer erst ermöglichte. Anschließend beherrschten die Gastgeber die Partie nach Belieben, die Gäste ließen dabei ihren Gegner viel zu viel Platz und schafften selbst kaum noch ansehnliche spielerische Aktionen. Im Spiel nach vorne ging gar nichts mehr, Bälle kamen nicht an, Einzelaktionen bestimmten das Bild. J. Gottschalk half in der 36. Minute indirekt den Grünen, da er ein Zuspiel von F. Dehmel ins eigene Netz bugsierte. Drei Minuten vor der Halbzeit machte R. Creutz nach dem dritten Abwehrfehler der Gäste eiskalt seinen dritten Treffer.3:1 zum Pausentee, eine mehr als verdiente Führung des BSC gegen willige, aber zu harmlos agierende Gäste, die den Zwischenstand durch individuelle Fehler selbst verschuldet hatten.
Nach dem Wiederanpfiff agierte das R. Fleischer-Team mutiger und druckvoller, allerdings blieb es in vielen Szenen nur beim Versuch, gefährliche Aktionen zu starten. In der 62. Minute fiel dann die endgültige Entscheidung, da Torjäger Creutz erneut die HSV-Hintermannschaft schlecht aussehen ließ. Nur eine Minute später zeigte C. Schuster endlich einmal seine eigentlichen offensiven Möglichkeiten, durch eine klasse Spieleröffnung aus dem Mittelfeld spielte er sich links durch, doch sein Schuss wurde noch vor der Linie entschärft. Weitere 60 Sekunden später startete C. Schuster links erneut bis zur Grundlinie durch, doch seine Flanke wurde von der BSC-Abwehr abgefangen, da kein Hetzdorfer in dieser Szene mitlief. Nachdem R. Schubert in der 75. Minute nach einem Freistoß ganz stark rettete, scheiterte drei Minuten später Th. Hetke per Kopf am Keeper und der Latte, nachdem M. Schwabe zuvor einen guten Freistoß zu ihm schlug. Die anschließende genau geschlagene Ecke von C. Schuster köpfte dann aber der Hetzdorfer Torjäger Th. Hetke wuchtig zum Endstand von 4:2 in die Maschen. In der Folgezeit zeigte der HSV weiter eine tolle Moral und versuchte immer wieder, eine weitere Resultatsverbesserung zu erreichen. Die sich nun bietenden Räume konnten die Gastgeber zum Glück nicht mehr zu weiteren Treffern nutzen, entweder vergaben sie zum Teil kläglich oder R. Schubert klärte sicher.
Mit dem Abpfiff der Partie des sehr gut leitenden Referees aus Lichtenau sanken die meisten Grünen ausgepowert zu Boden, wohl wissend, eine mehr als ordentliche Partie gezeigt, aber auch mit etwas Enttäuschung, nicht noch mehr erreicht zu haben. Verloren wurde dieses Pokalspiel im ersten Durchgang und durch die vier entscheidenden Abwehrfehler. Anders als der etwas schwarz-gelb gefärbte Spielbericht in der „Freien Presse“ müsste der neutrale Zuschauer schon zugeben, dass zumindest in der zweiten Hälfte der Außenseiter ebenbürtig war und in einigen Situationen den wahrscheinlichen Aufsteiger in die Bezirksklasse nicht unbedingt souverän aussehen ließ. Am Ende ein verdienter und gerechter Sieg des Pokalverteidigers in einem unterhaltsamen und wohltuend fairen Spiel!
Team HSV I.: R. Schubert – S. Bzyl, F. Dehmel [G], R. Heutehaus, M. Schwabe – D. Heber (65. Min. Ph. Appermann), T. Heber, A. Laugwitz, M. Schubert (46. Min. P. Raupach) – C. Schuster, Th. Hetke Tore: 1:0 R. Creutz [13.], 2:0 R. Creutz [20.], 2:1 J. Gottschalk (F. Dehmel) [36. – ET], 3:1 R. Creutz [42.], 4:1 R. Creutz [62.], 4:2 Th. Hetke (C. Schuster) [72.]