Wie erwartet zog der HSV gegen den unangefochtenen Tabellenführer den Kürzeren und setzte somit seine Negativserie fort. Auch in diesem Spiel konnte die Achse um Schwabe, Schuster und Hetke nicht ansatzweise ersetzt werden, dazu fehlten noch Dehmel, M. Schubert und Scholz. 

Nach einem guten Angriffsversuch in den Anfangssekunden durch Laugwitz und Schönberg und einer vergebenen Chance durch Schönberg in der sechsten Minute übernahm erwartungsgemäß der Gast gegen die Rumpftruppe der Grünen die Initiative und schaffte noch in Unterzahl, erst ab der elften Minute waren die in Schwarz antretenden Gäste vollständig, die Führung. Ausgangspunkt für den erneut viel zu zeitigen Rückstand für den HSV war ein Foul von Schützenmeister im Strafraum, der fällige Elfer wurde souverän verwandelt. Nach einem Eckball in Minute 13 kam ein Gästespieler völlig frei zum Kopfball und erhöhte auf 2:0, da kein Grüner eingriff. Nachdem in der 16. Minute auch noch Lehnert einen Freistoß unterschätzte, war die Partie faktisch gelaufen, es musste einem angst und bange um den HSV werden. Der Favorit war nach dem klaren Zwischenstand haushoch überlegen, der HSV war allerdings auch nur auf dem Spielfeld anwesend… Nichts klappte in den Reihen des wieder von Fleischer betreuten Teams, kaum ein Zuspiel oder Pass kam an, ein völlig kopfloses und planloses Auftreten der Hetzdorfer im ersten Durchgang. Nach gut 30 Minuten bekamen die Gäste das nächste Präsent serviert, da nach einem Freistoß das Leder regelrecht durch den Strafraum hoppelte, bis ein Erdmannsdorfer einnetzte. Solche Tore können eigentlich gar nicht fallen, die Gastgeber schafften aber auch, dies zu ermöglichen. Nachdem in der 40. Minute die Platzherren den ersten nennenswerten Angriff durch Raupach und Ortis präsentierten, wurde der Mittelfeldspieler gelegt und erhielt einen Strafstoß. Aber selbst diese Möglichkeit blieb ungenutzt, da Kapitän Heber ziemlich peinlich mit einem Schuss in die Mitte vergab. Da Nöbel mit einem Schuss scheiterte und auch der Gegner per Freistoßhammer knapp vergab, ging es mit dem 4:0 für die Eintracht in die Kabinen. 

Somit konnte der völlig überforderte HSV erst einmal verschnaufen, war allerdings mit den vier Gegentreffern noch gut bedient. 

Mit der verletzungsbedingten Herausnahme von Lehnert und der Einwechslung von Fischer war die HSV-Defensive in der zweiten Halbzeit endlich wieder einmal voll im Bilde und gestattete dem Kontrahenten kaum noch Zählbares, allerdings spulte der Aufstiegskandidat sein Pensum nur noch locker runter. Erst in der 70. Minute sorgten die trotzdem weiterhin spielerisch klar überlegenen Gäste für Gefahr, scheiterten aber genauso wie Schaller kurz vor seiner Auswechslung und Laugwitz. Raupach belohnte in der 85. Minute die kämpferische Leistung der Gastgeber per Fernschuss zum 1:4 und traf zwei Minuten später nach einem starken Zuspiel des kurz zuvor in die Partie gekommenen Dönicke erneut. 

Am Ende konnte der HSV mit dem 2:4 mehr als zufrieden sein, allerdings täuscht das Ergebnis über die eigentlich einseitigen Spielanteile hinweg. Wenigstens Leidenschaft und Einsatzwillen konnte Trainer Fleischer im zweiten Durchgang registrieren, ohne die derzeitig begrenzten spielerischen Mittel und Möglichkeiten zu vergessen und zu unterschätzen… 

Team HSV I.: T. Lehnert (46. Min. F. Noack) – T. Heber, R. Heutehaus [G], P. Schubert, L. Schützenmeister – R. Schaller (54. Min. E. Fischer) – A. Laugwitz [G], M. Nöbel, M. Ortis – P. Raupach, S. Schönberg (81. Min. M. Dönicke) 

Tore:  0:1 [9. – FE], 0:2 [13.], 0:3 [16.], 0:4 [32.], 1:4 Raupach (-) [85.], 2:4 Raupach (M. Dönicke) [87.]