Nach dem blamablen Auftritt in Nassau (2:3) schaffte es Hetzdorfs Erste erneut, mit einer desolaten Leistung ohne Punkte aus der Ferne zurückzukehren. Die bereits zweite Saisonpleite, bei bisher vier Spielen, holte alle Träumer in den Reihen des HSV auf den Boden der Tatsachen zurück.
Dabei begannen die Gäste durchaus selbstbewusst und hatten bereits in der ersten Minute zwei gute Versuche, die Führung zu erzielen. Nachdem Dehmel in Minute vier erneut scheiterte und Laugwitz Schuss kurz darauf zur Ecke abgewehrt wurde, konnte Schuster diese genau zu Heber schlagen, der sie per Bauch unhaltbar „einköpfte“. Zwei Minuten später entschärfte Lehnert einen Freistoß der in Blau antretenden Gastgeber, im Gegenzug wurde Arnhold im gegnerischen Strafraum klar regelwidrig gestoppt. Statt des eigentlichen Strafstoßes gewährte der erneut überstolz auftretende „Schiedsrichter“ auf der Gegenseite den Ausgleich, obwohl Lehnert im 5-Meter Raum klar behindert wurde. Im Nachhinein war dieser doppelte Aussetzer des erneuten Selbstdarstellers in Schwarz sicherlich mit verantwortlich, dass die Gäste nicht nur ihre taktische Marschroute verließen, sondern am Ende auch ohne Erfolgserlebnis dastanden. Trotzdem waren die Mannen um Kapitän Heber selbst Schuld, dass die Partie in der Folge kippte und der Hetzdorfer SV immer mehr seine Linie verlor. Nachdem Dehmel und Schützenmeister jeweils für ihre Elf retteten, verpasste Schwabe nach einem Dietel-Freistoß nur knapp die erneute Führung und Dietels weiterer Freistoßversuch landete kurz darauf nur an der Latte. In der 31. Minute jubelten die Gastgeber erneut, da nach einem Aussetzer der HSV-Abwehr das 2:1 fiel. Bis zur Pause kamen die Schwarz-Weißen durch Schuster und Dietel zu guten Freistoß-Möglichkeiten, aber bei beiden Aktionen lief kein Hetzdorfer mit, um zu kurz abgewehrte Bälle zu verwerten. Nachdem Laugwitz und Heber weitere Möglichkeiten verstolperten, ging es in die Pause.
Sicherlich waren die Schützlinge von Trainer Noack etwas aktiver am Ball, aber spielerisch enttäuschte der HSV auf ganzer Linie. Viele verlorene Zweikämpfe, Fehlpässe im Sekundentakt, im Angriff zu umständlich und die wenigen Chancen kläglich vergebend, dies prägte den HSV in Durchgang eins.
Wer anfangs einen Sturmlauf der Gäste nach dem Wiederanpfiff erwartete, wurde mehr als enttäuscht. So musste der fehlerfreie Lehnert in Minute 50 gleich drei Mal hintereinander gegen frei stehende Gegenspieler retten, in der 54. Minute flog das Leder nur knapp am Kasten vorbei und Sekunden später war erneut Hetzdorfs Schlussmann auf dem Posten. Danach fanden die Gäste wieder etwas besser in die Partie, nutzten aber die Gelegenheiten nach zwei Schuster-Freistößen durch Inaktivität genau so wenig wie Fischer und Schwabe ihre Möglichkeiten. In der 88. Minute fiel dann durch eine erneute Panne in der HSV-Hintermannschaft das 3:1 und somit die endgültige Entscheidung. Die letzte Chance der Partie vergab der eingewechselte Fischer in Minute 90, der eine gute Flanke von Schuster nach dessen Solo knapp verpasste.
Am Ende verloren die Kicker von Trainer Noack gegen einen Kontrahenten, der fußballerisch nichts zeigte, sondern nur durch Kampf und lang geschlagene Bälle nach vorne auffiel. Mit einer Fehlpassquote von über 50 %, einer nicht vorhandenen Teamleistung und einem nur in Ansätzen individuell gefährlichen Spiel enttäuschte die Erste des HSV erneut. Verwunderlich war allerdings nach dem Abpfiff, dass die Gäste enttäuscht auf dem Rasen lagen, warum eigentlich?…Mit der gezeigten Leistung war einfach nicht mehr möglich und der HSV findet sich selbst in dieser tiefen Liga nur im unteren Mittelfeld – ein Witz, wenn man die gestellten Ansprüche einiger Spieler und Verantwortlicher von vor der Saison mit diesem erneuten „Auftritt“ vergleicht.
Team HSV: T. Lehnert – P. Dietel, L. Schützenmeister, M. Schwabe, F. Walter – T. Heber – F. Dehmel, A. Laugwitz [G], C. Schuster – M. Arnhold (62. Min. E. Fischer), P. Raupach (70. Min. F. Kablitz)
Tore: 0:1 Heber (Schuster) [7.], 1:1 [13.], 1:2 [31.], 1:3 [88.],
Schiedsrichter: Weigel (Lichtenberg)
Zuschauer: 35