Trotz der klaren Traineransage zur Mannschaftssitzung enttäuschte das Noack-Team sogar zu Hause erneut auf ganzer Linie und hatte mit dem 2:2 mehr als Dusel, mit solch einer „Leistung“ überhaupt noch einen Punkt zu erhaschen. Bereits vor der Partie wurden wieder einmal Hetzdorfs Personalprobleme mehr als deutlich: Mit Dietel, Fischer und Schützenmeister fielen drei wichtige Leute entschuldbar aus, dazu kam die kurzfristige Absage von Arnhold. Gerade dieser Akteur begreift scheinbar noch immer nicht, dass Fußball eine Mannschaftssportart ist. Nach der Aktion im Pokalspiel und dem wenigen Blut im Alkohol in der letzten Woche, ließ er diesmal seine Truppe erneut im Stich…Hetke zeigte dabei das Gegenteil und sprang unvorbereitet für sein Team ein, obwohl er eigentlich zeitlich nicht konnte!

Mit dem Beginn der Partie mussten die Zuschauer erstaunt feststellen, dass die Heimmannschaft mehr als verunsichert agierte und nur Stückwerk zustande brachte. Nur Raupach konnte in der sechsten Minute mit einer Direktannahme per Drehschuss für etwas Gefahr sorgen. Als die Gäste in Minute acht ihrerseits erstmals Lehnert prüften, verängstigte dies den HSV noch mehr und Fehlpässe sowie unmotivierte Rückpässe waren die Folge. Nachdem Hetke nach einer missglückten Flanke für richtige Gefahr sorgte, kam der SV Linda immer wieder zu gefährlichen Aktionen, die knapp den Kasten verfehlten oder vom guten Lehnert gehalten wurden. In der 24. Minute verschärfte sich die Situation für die ideenlosen Gastgeber nochmals, da Walter sich verletzte – Muskelfaserriss und vier Wochen Pause/ gute Besserung – und auch Heutehaus bereits angeschlagen war und eigentlich runter wollte. Trotz der spielerischen Überlegenheit der Gäste kamen die Schwarz-Weißen zu zwei Möglichkeiten, die Nöbel nach einem guten Laugwitz-Solo und Hetke nach einem starken Nöbel-Zuspiel aber vergaben. Völlig verdient ging Linda in der 40. Minute in Führung, nachdem der HSV im Vorwärtsgang durch ein versuchtes Hackenzuspiel! den Ball verlor und im Gegenzug per Kopf das 0:1 bekam. Bei einem kurz darauf getretenen Freistoß hatten die Hetzdorfer Glück, sich nicht noch einen Treffer vor der Pause einzufangen, da die Hintermannschaft erneut nicht im Bilde war. Nach weiteren erfolglosen Versuchen von Dehmel und Nöbel ging es endlich in die Pause.

Selbst im Heimspiel zeigten die Mannen um Kapitän Heber im ersten Durchgang eine grauenhafte Leistung, kaum ein Ball kam an, spielerische Aktionen und Akzente konnten nicht registriert werden. Viel zu viele Einzelaktionen und in dieser Größenordung eine unakzeptable Anzahl von individuellen Fehlern waren besonders auffällig, mit dem knappen Rückstand konnte man noch mehr als zufrieden sein!

Auch zum Beginn der zweiten Halbzeit suchte der HSV weiter nach der spielerischen Linie, leider wurde diese erneut nicht gefunden. Lediglich durch Freistöße von Schuster – gehalten – und Heber – knapp drüber –kam das Heimteam zu Möglichkeiten. In der 64. Minute schoss Linda das 0:2, da auch in dieser Situation gleich mehrere Gegenspieler freistanden. Nachdem Heutehaus kurz darauf per berechtigtem Gelb-Rot vom Platz musste, war für alle die Partie eigentlich gelaufen. Doch nun zeigten die Platzherren wenigstens noch etwas mehr kämpferischen Willen, allerdings spielerisch klappte weiterhin nicht viel. Kablitz, von Trainer Noack elf Minuten vorher eingewechselt, schaffte per Kopf nach einer tollen Laugwitz-Flanke in der 73. Minute den völlig überraschenden Anschlusstreffer. Da die Gäste in der Schlussphase etwas nachließen und die Partie verbal und spielerisch immer hektischer wurde, kam Kapitän Heber nach einer starken Ecke vom gerade eingewechselten Schubert per Kopf zum mehr als unverdienten Ausgleich. Ohne große Nachspielzeit, die mehr als angebracht gewesen wäre, pfiff der in zahlreichen Situationen völlig überforderte – eigentlich neutrale Spielleiter –
diese immer hektischer werdende Maßnahme ab.

Am Ende gelang es dem HSV trotz Unterzahl noch zwei Treffer zu erzielen und wenigsten einen Punkt zu ergattern. Trotzdem bleibt weiterhin festzustellen: Das erste Team der Hetzdorfer bleibt weiter auf der Suche nach dem Rezept zum Fußball spielen!
Da die nächste Partie wieder auswärts stattfindet, ist nur zu hoffen, dass nach den Blamagen in Nassau und Marbach endlich wieder gepunktet werden kann. Allerdings fehlen dann mit Heutehaus, Schuster und Walter bereits drei wichtige Akteure…

Team HSV: T. Lehnert – T. Heber [G], R. Heutehaus [G/R], M. Schwabe [G], F. Walter (24. Min. M. Nöbel) – C. Schuster [G] – F. Dehmel, A. Laugwitz, P. Raupach (83. Min. M. Schubert) – Th. Hetke, S. Schönberg (62. Min. F. Kablitz)

Tore: 0:1 [40.], 0:2 [64.], 1:2 F. Kablitz (A. Laugwitz) [73.], 2:2 T. Heber (M. Schubert) [86.]

Aufstellung in der Übersicht

Schiedsrichter: Schubert (Zug)
Zuschauer: 46