Mit einem enttäuschenden Heim Unentschieden gegen den bisherigen Tabellen-Elften startete der Hetzdorfer SV in die Rückrunde. Ohne die weiterhin Verletzten Hetke, D. Heber, M. Schubert und Schwabe sowie Schützenmeister und Raupach enttäuschten die Grünen erneut und verpassten den erhofften Befreiungsschlag.

Von Beginn an zeigten die Gastgeber viel zu selten, dass sie die peinliche 3:6 Schlappe aus der Hinrunde revidieren wollten. So war es kaum verwunderlich, dass nach einem unnötigen Ballverlust im Mittelfeld die in Schwarz antretenden Gäste bereits in Minute zehn in Führung gingen, wobei die entblößte HSV-Hintermannschaft kräftig mithalf. Nachdem Schaller nur drei Minuten später am stark reagierenden Gästekeeper scheiterte, passierte in der Folgezeit nichts Nennenswertes auf dem tief aufgeweichten Geläuf. Erst in der 40. Minute konnte Kapitän T. Heber einen Abpraller zum Ausgleich nutzen, da der Schlussmann beim satten Schuss vom Rückkehrer Schuster große Probleme mit dem Leder zeigte.

Mit diesem 1:1 ging es in die Kabinen. Da die äußerst schwach agierenden Hetzdorfer ihre wenigen kleineren Schussmöglichkeiten meist überhastet und leichtfertig vergaben, konnten sie letztendlich sogar noch zufrieden sein, dass die bisherige Punkteteilung Bestand hatte: Ein möglicher Elfmeterpfiff für die Gäste blieb aus, ein Tor wurde für den FSV wegen vorherigem kleineren Foulspiels nicht gegeben…

Wer nun von den ganzen 27 Zuschauern dachte, dass die Platzherren mit dem Wiederanpfiff endlich Fußball spielen wollten, wurde bitter enttäuscht! Peinliche technische Fehler im Passspiel und bei der Ballannahme spülte immer wieder das Leder in die Reihen der Gäste. So konnten die Schwarzen bereits in der 49. Minute mit einem unhaltbaren Freistoßknaller an den Innenpfosten erneut jubeln und in Führung gehen. Ganze vier Minuten später stand die HSV-Defensive viel zu aufgerückt, sodass bei einem Konter T. Heber den durchstarteten Gegenspieler im Strafraum zu Fall brachte. Da Hetzdorfs Spielführer auch etwas den Ball traf, erhielt er nur den gelben Karton, und nicht wie von den Gästen lautstark gefordert, die Rote Karte. Den fälligen Strafstoß nutzen nun die Dorfchemnitzer zum Ausbau der Führung. Mit diesem 1:3 schien sich das Hinspiel zu wiederholen, der HSV schien am Ende. In der 66. Minute zeigte sich die bisherige Spielweise der Grünen sehr deutlich, da nach einem starken Schuster-Freistoß der Keeper erneut nur abklatschen konnte, aber kein Hetzdorfer nachsetzte. Zu diesem Zeitpunkt war die Partie eigentlich entschieden, zumal weiterhin kaum ein Zuspiel ankam und die Leidenschaft und der Wille, siegen zu wollen, kaum zu spüren war. Die 75. Minute sollte wohl als der Wendepunkt in diese Partie eingehen. Mit dem ersten! wirklich sehenswerten Angriff über Schuster und Fischer scheiterte Heutehaus per Kopf zwar äußerst knapp, aber die Gäste bekamen nun plötzlich weiche Knie und Hektik zog auf. Nach einem „Zweikampf“, beide Spieler wurden mit Gelb bestraft, begannen die Schwarzen mit Beschimpfungen gegenüber dem Spielleiter, sodass im Anschluss der erste FSV-Akteur vorzeitig duschen durfte. Den anschließenden Freistoß versenkte

T. Heber per Flachschuss unhaltbar in die Maschen. Erst jetzt – warum erst jetzt? – sah man die Hetzdorfer so, wie man sie mit dem Anpfiff erwartete: Aggressiv, leidenschaftlich und kämpferisch. In der 84. Minute starte Fischer nach Schuster-Zuspiel zu einem klasse Solo und wurde erst im Strafraum unfair gebremst. Wieder Strafstoß für den HSV, nach vergebenen Versuchen gegen Erdmannsdorf und Großschirma bedeutete dies ja nicht unbedingt ein Torerfolg. Zum Glück stand Schuster, nach sieben Wochen Verletzungspause, wieder auf dem Platz und verwandelte souverän zum Ausgleich. In der 87. Minute dezimierten sich die Gäste erneut mit Gelb-Rot, da ein frustierter FSV-Spieler gelbwürdig foulte. In den verbleibenden Minuten kamen die Grünen nicht mehr zum Siegtreffer, da Fischer und Böttcher nach jeweiliger mustergültiger Vorbereitung durch Schuster, kläglich vergaben. Dazu hätte auch der Gastgeber in Minute 89 noch einen weiteren Elfer erhalten können, doch nach dem Foul an Dehmel dachte wohl jeder an das Glück im ersten Durchgang…

Unterm Strich war die Punkteteilung mehr als gerecht. Die Erste des Hetzdorfer SV agierte größtenteils viel zu ungenau, zu zaghaft und nicht mit dem letzten entscheidenden Willen. Die Gäste hingegen brachten sich durch ihre „Diskussionsfreudigkeit“ selbst um den Lohn und hatten dabei Glück, in den letzten Sekunden nicht sogar noch zu verlieren. Für das Team von Trainer Fleischer ist dieser gewonnene??? Punkt viel zu wenig, will man im nächsten Jahr nicht noch eine Staffel tiefer eingeordnet werden. Doch mit solch einer Nichtleistung der ersten 75 Minuten reicht es auch gegen ein Kellerkind nicht, voll zu punkten…

Team HSV I.: T. Lehnert – E. Fischer, R. Heutehaus, M. Ortis (46. Min. C. Lütgert [G]), P. Schubert – T. Heber [G] – F. Dehmel [G], R. Schaller, C. Schuster – A. Laugwitz, S. Schönberg (68. Min. K. Böttcher)

Tore:  0:1 [10.], 1:1 T. Heber (C. Schuster) [40.], 1:2 [ 49.], 1:3 [53. – FE],  2:3 T. Heber (-) [78.], 3:3 C. Schuster (E. Fischer) [84. – FE]