Auch im ersten Punktspiel der Saison 2011/2012 blieb die erste Mannschaft des Hetzdorfer SV ohne Erfolg und zog sogar beim ESV Nassau mit 2:3 den Kürzeren. Dabei war allerdings mehr als beschämend, was die Mannen um Kapitän Heber 75. Minuten lang boten…
Obwohl diesmal nur Dehmel, Dietel und Schwabe fehlten, bestimmten die Gastgeber von Beginn an das Tempo und den Spielverlauf. So war es nicht verwunderlich, dass bereits nach sechs Minuten die Nassauer jubelten, allerdings schenkte Fischer dem eigentlichen Außenseiter durch seine Schlafeinlage den Treffer. Sekunden später scheiterte Schuster mit einem Freistoß von der Mittellinie nur ganz knapp, es sollte sein bester Versuch bleiben. Als Walter in Minute neun einfach einmal abzog und der Torhüter nur abklatschte, war Hetke hellwach und erzielte den Ausgleich. Danach schienen die Gäste von allen guten Geistern verlassen, glaubten wohl, bei dem schönen Wetter ohne Zutun die Punkte mitzunehmen. Völlig von der Rolle, ohne Ordnung, ohne spielerische Ansätze, Fehlpässe im Sekundentakt und ständige unproduktive Einzelaktionen, so zeigte sich das „Team“ von Trainer Noack in der Folgezeit. Das Schönste am Hetzdorfer Spiel waren die neuen schwarz-weißen Trikots. Die Gastgeber, bei weitem keine Wunderspieler, bemühten sich immerhin im Rahmen ihrer Fähigkeiten und schafften es einige Mal recht gefährlich vor den Gäste-Kasten. In der 42. Minute fiel dann die erneute Führung für den ESV, Fischer und Walter ließen sich überlaufen und Lehnert boxte sich das Leder zum Schluss noch selbst hinter die Linie – richtig typisch für diese Begegnung. Kurz vorm Pausentee hätten die Gäste fast noch per Selbsttor einen weiteren Treffer kassiert, sie sehnten wohl bereits den Pfiff herbei.
Für den Beobachter wäre interessant gewesen, zu erfahren, was in der Halbzeit nach so einer Nichtleistung überhaupt angesprochen werden kann…
Mit der Einwechslung von Nöbel im zweiten Durchgang wurde der HSV kurzzeitig aktiver, verfiel allerdings schnell wieder in seine Lethargie. Da nun auch die Nassauer etwas läuferisch nachließen, sahen die knapp 30 Zuschauer nun einen ganz mauen Sommerkick. In der 73. Minute gelang ausgerechnet dem wildesten ESV-Akteur nach einem Konter per Heber die endgültige Entscheidung. Doch plötzlich kehrten auch die Schwarz-Weißen ins Spielgeschehen zurück und zeigten völlig überraschend, dass auch sie mit dem Ball umgehen können. Nachdem Schuster mit einem satten Fernschuss noch knapp scheiterte, schickte er kurz darauf den eingewechselten Arnhold mit einem guten Pass in die Spur und der schloss erfolgreich zum 3:2 ab. Anschließend drückten die Gäste immens auf den Ausgleich, der allerdings – gerechterweise – nicht mehr glückte, da Laugwitz, Schuster, Hetke, Heber und erneut Arnhold zu ungenau agierten.
Am Ende musste einfach hinterfragt werden, warum 75 Minuten nichts passierte. Natürlich wurde ein reguläres Tor von Schützenmeister zum zwischenzeitlichen Ausgleich nicht gegeben, natürlich waren an beiden Seiten winkfreudige Einheimische ohne Sachverstand und Fairness im Einsatz. Aber mit solch einem gezeigten Auftritt muss man über Fehlentscheidungen nicht diskutieren!
Vielleicht sollten allerdings einmal die Akteure besonders nachdenken, die schon die edelsten Saisonziele vorgaben, denn auch diese zeigten keinerlei Reaktion während des Grottenkicks.
Am Ende konnte einem nur der Trainer leid tun, der mit viel Einsatz und Enthusiasmus die Saison anging und dann so ein Debakel als Dankeschön erhielt…
Team HSV: T. Lehnert – E. Fischer (46. Min. M. Nöbel), R. Heutehaus (61. Min. M. Arnhold), L. Schützenmeister, F. Walter – T. Heber – A. Laugwitz, P. Raupach (71. Min. M. Dönicke), C. Schuster – Th. Hetke, S. Schönberg
Tore: 1:0 [6. – FE], 1:1 Hetke (Walter) [9.], 2:1 [42.], 3:1 [73.], 3:2 Arnhold (Schuster) [78.]