Ausgerechnet wieder gegen einen „Kleinen“ konnte das erste Team des Hetzdorfer SV nicht punkten und ließ die letzten, sicherlich unrealistischen Träume von der Tabellenspitze platzen. Gleich ohne sechs Stammspieler!!! war von vornherein klar, dass das Unternehmen Dorfchemnitz ein sehr schweres würde.
Bereits wenige Sekunden nach dem Anpfiff der Partie fiel der diesmalige Kapitän D. Heber auf seine Problemschulter, hielt aber trotz Schmerzen bis zum Ende durch, alle Achtung! Bis zum völlig überraschenden 1:0 der in Rot spielenden Gastgeber beherrschte die HSV-Rumpfelf das Geschehen auf dem tiefen Rasen klar und sicher, schaffte es aber selbst nicht, in Führung zu gehen. So scheiterten u. a. Th. Hetke in Minute drei nach einem Solo, in Minute 17 mit einem satten Schuss sowie D. Heber per Kopf nach einer C. Schuster-Ecke. Mit dem ersten offensiven Versuch der Gastgeber fiel die unverdiente und glückliche Führung, da der Ball mehr aus Zufall zu einem Roten kam, der Hetzdorfer Schlussmann voreilig seinen Kasten verließ und das Leder vom Pfosten hinter die Linie trudelte. Waren in den Anfangsminuten schnelle flache Zuspiele zu registrieren, verfiel das R. Fleischer-Team anschließend in seine alte, längst abgestellt geglaubte Spielweise: Fast alle Bälle wurden nur noch von hinten geschlagen, das Mittelfeld somit aus dem Spiel genommen und die Stürmer waren bei den groß gewachsenen und kopfballstarken Gastgebern nahezu chancenlos. Zwar bemühten sich die Gäste weiter – ihnen konnte man keinen Vorwurf machen, nicht zumindest Einsatz gezeigt zu haben – aber es kam kaum Zählbares heraus. Nachdem M. Schwabe bei einem Freistoß viel Pech hatte, da der Keeper wegrutschte, aber das Leder noch irgendwie um den Pfosten lenken konnte, sowie F. Dehmel nach einer C. Schuster-Ecke per Kopf scheiterte, Pfiff der Referee zum Pausentee.
Es war bis dahin eine couragierte Leistung einer mehr als glücklos agierenden HSV-Mannschaft, die die Partie bestimmte, aber selbst noch nicht traf.
Mit der Einwechslung des von der Arbeit kommenden P. Raupach zu Beginn der zweiten Halbzeit waren bereits alle personellen Möglichkeiten erschöpft…, das sagt alles zu den personellen „Trümpfen“, die das Trainerduo R. Fleischer und F. Noack an diesem Tag besaß.
Sechs Minuten nach dem Wiederanpfiff unterlief dem ansonsten umsichtig und souverän leitenden Schiedsrichter der einzige grobe Fehler, der vielleicht Spiel entscheidend war: P. Raupach wurde klar im Strafraum gehalten, der Referee pfiff und verlegte das Foul einen Meter nach hinten außerhalb des Strafraumes. Der Freistoß brachte nichts ein, aber vielleicht wäre der Ausgleich per fälligem Strafstoß geglückt und hätte den Grünen neue Impulse gebracht. Acht Minuten nach dieser Fehlentscheidung zeigten die Gastgeber ihren besten Angriff, die Hetzdorfer Hintermannschaft hatte dabei Glück, dass der übersehene Gegenspieler leichtfertig vergab. In der 70. Minute kam für die Gäste noch Pech dazu, P. Raupach traf nach einem Pass von Th. Hetke nur den Pfosten, diesmal sprang die Kugel allerdings wieder ins Feld zurück. Ganze 120 Sekunden nach dieser Möglichkeit konnten die Kicker aus Dorfchemnitz irgendwie den Ball durch die HSV-Abwehr ins Netz bugsieren und erzielten mit dem 2:0 die mehr als glückliche Vorentscheidung. Zwar schaffte Torjäger Th. Hetke in der 77. Minute per Hacke nach einem R. Heutehaus-Freistoß noch den Anschluss, mehr sollte den bis zum Schluss tapfer kämpfenden Gästen aber nicht mehr gelingen.
Am Ende verließen enttäuschte Spieler aus Hetzdorf mit gesenkten Köpfen den Rasen, es war trotz dieser Rumpfelf viel mehr drin, wenn man weiter so durchgespielt hätte wie in den ersten guten 20 Minuten. Ein derber Dämpfer für den HSV und ausgerechnet vor den nun folgenden Hammerspielen…
Team HSV I.: Seb. Schönberg – R. Heutehaus, N. Scholz, L. Schützenmeister, M. Schwabe – F. Dehmel, D. Heber, Sa. Schönberg, C. Schuster – Ph. Appermann (46. Min. P. Raupach), Th. Hetke
Tore: 1:0 [26.], 2:0 [72.], 2:1 Th. Hetke (R. Heutehaus) [77.]