Nach der klaren 0:4 Klatsche der Zweiten des HSV im Vorspiel ging das R. Fleischer-Team mit gemischten Gefühlen in die Partie, zumal fast die komplette Abwehr (Lehrgang) neben dem langzeitverletzten M. Schubert fehlte. Dass am Ende doch ein klarer Sieg heraussprang, lag nicht an der Klasse der Gäste, sondern eher am niedrigen Niveau und der Disziplinlosigkeit der Gastgeber.

Bereits Sekunden nach dem Anpfiff der Partie konnte sich Offensivkraft A. Laugwitz links klasse durchsetzen, seine Flanke köpfte F. Dehmel nur knapp über das Gebälk, in der elften Minute verpassten gleich zwei Gästespieler in einer ähnlichen Szene das Leder. Zwar hatte noch P. Schubert in Minute neun einen tollen Schuss abgesendet, insgesamt war aber die Anfangsphase durch Hektik und zahlreiche Fehler geprägt. Als nach einer missglückten Ecke der Grünen die Gastgeber konterten, staunten die HSV-Spieler nicht schlecht, dass alle Blauen jubelten, da diese mit dem ersten Torschuss die Führung erzielten und die neuformierte Hintermannschaft des HSV ziemlich schlecht aussehen ließen. Nur acht Minuten währte die Freude der Neuhausener, da A. Laugwitz einen Pass abfing und solistisch zum Ausgleich vollendete. Doch auch dieser Treffer machte die Aktionen der Gäste nicht besser und sicherer, viele Ungenauigkeiten, Fehler und Missverständnisse produzierte der Favorit in zu vielen Spielszenen. Nachdem Schuster sich in der 25. Minute mit einem Solo rechts durchspielte, konnte der Schütze zum 1:1 den Ball nicht richtig verwerten. Nach weiteren trostlosen 14 Minuten blinkte kurzzeitig das eigentliche Vermögen der Grünen auf: Nach mehreren guten Ballstationen bediente E. Fischer C. Schuster, dieser ließ zwei Gegenspieler aussteigen und traf mit einem platzierten Schuss ins linke Eck zum 1:2. Drei Minuten später scheiterte derselbe Schütze mit einem sehenswerten Versuch aus der Ferne am gegnerischen Keeper. Doch der Ausgleich in den letzten Sekunden des ersten Durchganges passte zum Auftritt der Hetzdorfer, wieder legte man sich das Leder mehr selbst rein, als dass der Gegner dazu in der Lage war.

Somit stand es nur 2:2 zum Pausentee, mit einem HSV-Team, das oft keines war, viele Eigensinnigkeiten und kopflose Aktionen zeigte, zu oft den Nebenmann übersah oder den Ball durch einfache Fehler und Konzentrationsschwächen verlor.

Mit etwas mehr Biss kamen die Hetzdorfer aus der Kabine und zeigten endlich, dass der Dreier mitgenommen werden sollte. Nachdem eine Maßeingabe von C. Schuster noch leichtfertig vertändelt wurde, schaffte D. Heber nach einem E. Fischer-Zuspiel die 2:3 Führung, da er die Kugel überlegt am herausstürmenden Keeper vorbei legte. Nach weiteren sechs Minuten wurde die Partie nach einigen Gelben Karten noch farbiger, da Th. Hetke vom letzten Mann der Gastgeber, gerade eingewechselt, umgesenst wurde und es Rot und Strafstoß gab. P. Raupach scheiterte aber leider deutlich. In der 68. Minute machte Kapitän T. Heber alles klar, da er einen an S. Schönberg verwirkten Freistoß zum 2:4 nutzte. Bereits kurze Zeit später lief C. Schuster links in den Strafraum, bediente uneigennützig den HSV-Torjäger und der konnte mit der Unterstützung seines Gegenspielers zum 2:5 Endstand einlochen. Da die Gastgeber in Minute 75 einen weiteren Akteur durch die Ampelkarte verloren, war die Partie somit gelaufen. Dabei muss jedoch gerade in dieser Situation der Gegner regelrecht unter Druck gesetzt und abgeschossen werden, doch die wenigen klaren Möglichkeiten (z. B.
Ph. Appermann) wurden kläglich vergeben.

So blieb es beim deutlichen Auswärtssieg und dieser war am Ende einfacher errungen worden als erwartet. Mit Ruhm hat sich der Tabellen-Dritte dabei allerdings nicht bekleckert, das von R Fleischer und F. Noack trainierte Team tat nur das Nötigste, schade eigentlich…

Team HSV I.: T. Lehnert – E. Fischer, D. Heber, R. Heutehaus, P. Schubert – F. Dehmel (57. Min. P. Raupach), T. Heber, S. Schönberg (69. Min. Ph. Appermann), C. Schuster – A. Laugwitz, Th. Hetke

Tore: 1:0 [11.], 1:1 A. Laugwitz (-) [19.], 1:2 C. Schuster (E. Fischer) [39.], 2:2 [45.], 2:3 D. Heber (E. Fischer) [56.], 2:4 T. Heber (S. Schönberg) [68.], 2:5 Th. Hetke (C. Schuster) [73.]