Eine scheinbar völlig andere Mannschaft des HSV hat gegen den bisherigen Tabellen Dritten, den SV Mulda 1879, mit 3:2 gewonnen und konnte sich somit weiter im Mittelfeld festsetzen. Der wieder auf die Trainerbank zurückgekehrte R. Fleischer konnte nach dem Abpfiff der Partie mehr als zufrieden mit seiner Truppe sein, zeigte diese doch teilweise ansehnlichen und unterhaltsamen Fußball. 

Die ohne Fischer, D. Heber, Heutehaus, Lehnert, M. Schubert und Schützenmeister aufgebotene Erste des HSV begann überraschend offensiv und hatte durch Dehmel und P. Schubert schon in den Anfangssekunden gute Möglichkeiten. Nach etwa zehn Minuten kamen die in weiß spielenden Gäste besser zurecht und hatten durch einen Freistoß ihrerseits eine viel versprechende Aktion. Der für den gesperrten Lehnert haltende Co-Trainer Noack reagierte dazu in Minute 18 sensationell und bewahrte somit die Null. Als der frisch vermählte Laugwitz fünf Minuten später schnell zu Dehmel einwarf und dieser dann sofort abzog, stand es etwas überraschend 1:0, nach dem Katastrophenspiel der letzten Woche ein kaum zu erwartender Zwischenstand. Die Gäste, die sehr kompakt und absolut geordnet agierten, verstärkten nach dem Rückstand ihre Offensivbemühungen und liefen sich immer wieder an der gut organisierten Hintermannschaft des HSV fest. In der 34. Minute fing Schuster im Mittelfeld einen Ball ab, lief einige Meter und passte traumhaft auf Laugwitz, der artistisch den Ball mitnahm und im langen Eck erfolgreich unterbrachte. Drei Minuten nach dem 2:0 zeigte Noack erneut eine klasse Parade und rettete damit den Zwischenstand in die Pause. 

Wer den HSV am letzten Sonnabend im Gemeindederby sah, konnte kaum glauben, dass dieselben Spieler in einer Woche Aggressivität, Spiellaune, Einsatzbereitschaft und Spielverständnis erlernen konnten. Ein nicht für möglich gehaltenes 2:0 zur Halbzeit, und das gegen eine homogen, spielstarke und geschlossen auftretende Gästeelf. 

Bereits in der 50. Minute verkürzten die Muldaer per Foulelfmeter auf 2:1, da P. Schubert nur durch ein Foul im Strafraum seinen Gegner bremsen konnte. Danach drückten die Weißen auf den Ausgleich, doch die Grünen zeigten auch in dieser Phase der Partie deutlich, dass sie heute auf Erfolg aus waren! Zwar bestimmte der Dritte die Partie, die besseren und gefährlicheren Aktionen zeigten jedoch die Platzherren, so schoss Schönberg nur knapp am langen Pfosten vorbei und Dehmel, nach genialem Schuster-Pass, traf dazu nur die Latte. Das HSV-Gebälk wackelte allerdings auch in der 61. Minute, der überzeugende Noack hätte in dieser Situation keine Chance gehabt. Wiederum Schuster leitete mit einem Traumpass den dritten HSV-Treffer ein, den der Hetzdorfer Torjäger Hetke mit Überlegung sicherstellte. Weitere Tore der Gastgeber blieben aus, da Laugwitz nach einem starken Schuster-Solo den Ball nicht über die Linie drücken konnte, Kapitän T. Heber mit einem Freistoß äußerst knapp vergab und Hetke erst am Torwart scheiterte. Als in der 85. Spielminute das 3:2 fiel, wurde es noch einmal ziemlich hektisch auf dem Rasen, doch die Mannen von Trainer Fleischer brachten die Partie erfolgreich über die Runden. 

So stand am Ende ein nicht unverdienter Sieg zu Buche, weil der HSV – endlich wieder einmal – den starken Gästen, als ein Team auftretend, Kampfkraft, Entschlossenheit und die größere Leidenschaft entgegensetzte! 

Team HSV I.: F. Noack – T. Heber, N. Scholz, P. Schubert, M. Schwabe – F. Dehmel, A. Laugwitz, M. Ortis, C. Schuster – Th. Hetke, S. Schönberg (68. Min. R. Schaller) 

Tore:  1:0 F. Dehmel (A. Laugwitz) [23,], 2:0 A. Laugwitz (C. Schuster) [34.], 2:1 [50. – FE], 3:1 Th. Hetke (C. Schuster) [71.], 3:2 [85.]